http://netzwerkb.org/2012/08/03/unterstutzung-von-betroffenen-initiativen/#comment-51947
netzwerkB 03.08.2012
Offener Brief an:
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Dr. Kristina Schröder
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Fax: 030 18555 4400
Sehr geehrte Frau Dr. Schröder,
Wir nehmen Bezug auf Ihr Schreiben vom 01.08.2012 in dem Sie uns mitteilen, dass es Ihnen nicht möglich ist, unseren Antrag auf Kostenübernahme im Rahmen der Unterstützung von Betroffenen-Initiativen zu unterstützen.
Zur Koordination der über 500 Opfervereine gründete sich am 20. August 2011 die Bundesinitiative der Betroffenen von sexualisierter Gewalt und Missbrauch im Kindesalter e.V. (BI) und wurde
am 2. Dezember 2011 im Vereinsregister des Amtsgerichtes Charlottenburg eingetragen unter: 95 VR 31053 B.
Anspruch war es, den aufwändigen Dialog zwischen den Betroffenen zu koordinieren und eine einheitliche Position der verschiedenen Betroffenenverbände für den Runden Tisch zu erfassen. Es dürfte klar sein, dass sich allein aus diesem Anspruch noch kein Alleinvertretungsanspruch der BI für die Betroffenen ergab. Ein halbes Jahr nach Gründung der BI steht die Einlösung des Anspruchs dieser Initiative mehr als in Frage.
Gerade fünf Vereine sind noch Mitglied. Dennoch gilt die Initiative der Regierung als repräsentative Stimme der Betroffenen und wird nun mit mehr als 27.000 Euro finanziert.
netzwerkB bittet um Antwort auf die Frage, warum die Regierung die BI (einen Betroffenenverein, der sich kaum von anderen Vereinen unterscheidet) mit 27.000 Euro finanziert.
Freundliche Grüße
Norbert Denef
Barbara Rauh-Pretzel schrieb am 3. August um 22:06 Uhr
Bitte: warum gibt es hier keine gute Lösung ? Ich habe etliche Jahre in Psychiatrien gearbeitet, viele Patienten sind durch lieblose, christliche Dogmen schwerst erkrankt !
Sie hören Stimmen
Will man das alles nicht sehen ? Noch immer hängt man Kreuze in Schulen auf … was ist mit den sogenannten Fachleuten? Hoffentlich kommt für uns alle bald eine bessere Zeit! Alle können lernen und fühlen !
Traurige Sommergrüße !
http://www.rauh-pretzl.de/
Karl Görtz schreibt am 3. August 2012 um 22:18 Uhr
Skandale sind etwas Ungeheuerliches wenn sie aus ihrem Tabu an die Öffentlichkeit gelangen, obwohl viele Verantwortliche in der Politik sich seit Jahren dieser Skandale bewusst sind und insgeheim darauf hoffen, dass diese Skandale tabu bleiben. Und so wurde das Tabu der Missbrauchsfälle über Nacht am 28.01.2010 zum Skandal.
Die Folge war eine Welle der Berichterstattungen. Und erst jetzt, und nicht schon Jahre früher wo schon alles bekannt war, wurde von der Bundesregierung ein „Runder Tisch“ am 24. März 2010 auch nur deshalb ins Leben gerufen, um die eben diese Berichterstattungen über das Thema in den „Runden Tisch“ zu kanalisieren, d.h aus der medialen Berichterstattung zu nehmen um weitere öffentliche Ärgernisse zu beseitigen. Man kann auch sagen :
Wenn sie nicht mehr weiter wissen, sitzen sie an runden Tischen, oder: wenn du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis.
Kurzum: das Volk sollte wieder intelligent zum Schweigen über das Thema gebracht werden und das Thema sollte wieder tabuisiert werden.
Da wird urplötzlich ganz schnell koordiniert, da werden Gelder in eine Bundesinitiative gepumpt um alles in Richtung der Volkesruhe zu lenken und unter staatlicher Kontrolle zu bringen.
Da wird urplötzlich ganz schnell eine Missbrauchsbeauftragte benannt die jeder Betroffenen und jedem Betroffenen persönlich antwortet. Schreibt uns an und nicht die Presse !
Das alles hätte auch schon 1990 oder 1980 oder … passieren können. Und es ist diesen Strategen gelungen; sie haben wieder eine scheinbare Ruhe in diesen Saustall gebracht.
Und genau diese Strategen hätten auch Herrn Denef verhungern lassen, um die Ruhe zu bewahren. Da kommt auf einmal ein Herr Denef, der das Übel an der Wurzel packt, der Politikerkaste den Spiegel der Scheinheiligkeit vorhält, wieder Unruhe stiftet, und dann auch noch Geld für diese Unruhe haben will. Das geht ja gar nicht denkt sich die Bundesregierung und lässt wieder den plakativen Antwortroboter sprechen.
Und noch eins. Das Lächeln dieses Missbrauchsbeauftragten mag ja sympathisch bei einem Kegelabend sein, passt aber absolut nicht auf diese Seite :
http://beauftragter-missbrauch.de/
Eva schreibt am 5. August 2012 um 19:30 Uhr
Sehr geehrte Frau Rauh-Pretzl,
sie schreiben :”Ich habe etliche Jahre in Psychiatrien gearbeitet, viele Patienten sind durch lieblose, christliche Dogmen schwerst erkrankt! Sie hören Stimmen .Will man das alles nicht sehen ?
Meiner Meinung müßten sich Ärzte zusammen tun genau so, wie bei der Beschneidung und massiv darauch hinweisen auf diese Zusammenhänge.
Ich habe einen Arzt und Psychiater , der früher in der Bundesärztekammern war, kennengelernt , der vor Jahrzehnten schon darauf hinwies, dass die Verjährung nach Sexualstraftaten abgeschafft werden müsste.
Da er fast allein dann “die Keule der Kirche” spüren mußte , hat er dann ein Krankenhaus für psychisch kranke Kinder aufgebaut und vor kurzem im hohen Alter ein medizinisches Werk geschrieben das aus 40 Jahre Erfahrung resultiert.
Sektenberater kämpfen gegen die Dogmen, wie Menschen geschädigt werden, aber die Politik interessiert sich nicht dafür.
Das aufrichtigste Mitgefühl empfindet,
wer den Schmerz aus eigener Erfahrung kennt.
John Gay
(1685 - 1732), englischer Schriftsteller,
Parodist und Fabeldichter