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Unsere HP - Knut 4


 Nürnberger Eisbärennachwuchs Gregor und Aleut erstmals im Freien. Mutter Vera ist 8 Jahre alt.

 







Nürnberger Eisbärennachwuchs Gregor und Aleut erstmals im Freien.
Ende März 2011. Mutter Vera ist 8 Jahre alt.

. . . und Knut ist gestorben . . .


dpa vom 19.03.2011 19:47

Trauriger Abschied von einem Star : Eisbär Knut ist tot

Berlin (dpa) -
Das kurze Leben des berühmten Berliner Eisbären Knut gleicht einem Märchen, war voller Freude und Leid. Knut, der am Samstag plötzlich im Alter von nur vier Jahren starb, bewegte die Menschen auf der ganzen Welt.
Umso größer der Schock am Samstag, als er tot im Wasser treibend gefunden wurde.

Von seiner Mutter verstoßen, war der kleine Eisbär liebevoll von dem Tierpfleger Thomas Dörflein aufgezogen worden.
Auch dieser starb unerwartet: Mit nur 44 Jahren erlag er 2008 einem Herzinfarkt.
810 Gramm wog der winzige Eisbär bei seiner Geburt am 5. Dezember 2006. Dörflein brachte ihn mit der Flasche durch.
Dann der 23. März 2007: Die Weltpremiere des schneeweißen, knuddeligen Knuts, der als Symbol für eine bedrohte Art die Herzen der Menschen eroberte. Die Geschichten und Bilder vom Publikumsliebling, zu dem zu Lebzeiten fast elf Millionen Menschen in den Zoologischen Garten kamen, gingen rasend schnell um die Welt. «Knut tut gut», auf T-Shirts und Kaffeetassen gedruckt, als samtenes Plüschtier, in einer Hauptrolle im Kino-Film « Knut und seine Freunde »,  im Buch eines amerikanischen Bestsellerautoren.

Dörflein, der ihn auf einer grünen Filzdecke hinter sich her zog, der einen zerknautschten Fußball zu Knut kickte, der mit dem Tier im tiefen Wasser Bauchplatscher und Tauchen übte. Knut, der Männchen machte fürs Publikum und Croissants im Flug auffing und verschlang, die Fans hatten viel zum Lachen. Sie kamen in Scharen wie zu keinem anderen Zoo-Tier in Berlin, Knut stellte sogar Gorilla Knorke, Panda Bao-Bao und Flusspferd Knautschke in den Schatten. Bis zu sieben Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen spülte der Hype um Knut in die Zoo-Kassen.
Die Knut-Story ging ans Gemüt und passte in die Zeit. «Knut steht gegen das Böse in den Nachrichten» sagte einmal sein Bären-Betreuer Heiner Klös im Zoo. Ein US-Kameramann, der Knuts erste tapsige Schritte zusammen mit 500 aus der ganzen Welt nach Berlin geeilten Journalisten beobachtete, weinte bei der Arbeit. Auf Fragen sagte er: «Gestern filmte ich noch im Krieg, und heute darf ich hier sein.»

Nach 33 Jahren Pause war Knut der erste wieder in Berlin geborene Eisbär.
Sein Zwilling starb vier Tage nach der Geburt, aber Pfleger Dörflein gab nie auf, an seinen Händen nuckelte Knut wie eine schnurrende Großkatze, trank zerstoßenes Katzenfutter mit Milch. Mit Elvis-Presley-Melodien sang Dörflein ihn Gitarre spielend zu Weihnachten in den Schlaf. Im September 2008 starb Dörflein einen plötzlichen Herztod. Sein Grab in Berlin-Spandau wurde von hunderten Knut-Fans besucht, die auch den Tierpfleger ins Herz geschlossen hatten.
Knuts Leben ging weiter. Nun belustigten die Erlebnisse mit seinen ersten Freundinnen die Menschen.
Eisbärenmädchen Gianna aus München führte sich zwar etwas grob mit einer krachenden Ohrfeige in Knuts Wohnzimmer ein. Einige Wochen später aber turtelten beide hinter den Bäumen auf dem Bärenfelsen. Inzwischen war auch klar, dass Knut vorbehaltlos dem Zoo Berlin gehörte. In einem spektakulären Gerichtsverfahren waren für 430 000 Euro die Besitzrechte vom Tierpark Neumünster abgekauft worden.
Die Fan-Gemeinde träumte schon von kleinen Knut-Babys. 
Doch es kam anders :  Als Gianna nach München in ihren Heimatzoo Hellabrunn zurück musste, fand Zoo-Chef Bernhard Blaszkiewitz keine glückliche Lösung. Knut verbrachte die letzten Monate seines kurzen Lebens als gerade Vierjähriger und noch nicht geschlechtsreifer Bär in der Gesellschaft von drei alten Eisbärendamen.
Die drei Eisbärendamen - seine Mutter Tosca, Nancy und Katjuscha, alle über 20 - isolierten ihn, ließen ihm auf dem riesigen Bärenfelsen nur wenig Platz. «Mobbing» gegen Knut hieß es in Schlagzeilen. Katjuscha griff ihn einmal so heftig an, dass er rückwärts ins Wasser fiel.
Im Netz wurden die Bilder massenhaft angeklickt.
Die kanadische Eisbären-Expertin Else Poulsen übte scharfe Kritik. Sein Leben mit den drei Weibchen sei «monoton, nicht zeitgemäß und grausam». Die Tierrechtsorganisation Peta, die Berliner Grünen, der Deutsche Tierschutzbund forderten Verbesserungen in der Haltung. Doch es blieb, wie es war - bis zu Knuts überraschendem Tod, bei dem er auf dem Bärenfelsen und im Wasser ganz allein war.



schlimm

schlimmer
 

Knuts Drama mit den drei Damen

25. März 2011 16.42 Uhr, Uwe Steinschek
B.Z.-Serie, 6. Teil :
Knut wurde von Mutter Tosca und den Tanten Nancy und Katjuscha getatzt und verjagt.
Das Verhältnis stand drei zu eins. In Kilo Lebendgewicht ausgedrückt: 265 zu 900.
Also sehr ungünstig für Knut, der sich Ende September mit drei Damen, von denen jede rund 300 Kilo wog, im großen Eisbären-Gehege wiederfand.
Da spielte sich ein mittelschweres Damen-Drama ab. Knut unter der Knute seiner Mutter Tosca und seiner Tanten Nancy und Katjuscha.
Die Fans des weltberühmten Berliner Eisbären litten vor dem Gehege, weil sie Knuts Qualen im Gehege fast täglich mit ansehen mussten.
„Der schlingt sein Futter ganz schnell runter, weil er Angst hat, dass die Weiber ihm alles wegfressen.“
„Die Katjuscha ist die Schlimmste aus der Truppe, die jagt den armen Knut immer ins Wasser.“ „Wieso sperren die den Knut mit so alten Tussen zusammen?
Die Giovanna hätte doch wirklich besser zu ihm gepasst!“
Knut sah sich drohend aufgerissenen weiblichen Eisbärenrachen gegenüber, fing sich Tatzen-Ohrfeigen, wurde gezwickt – sogar von Mutter Tosca.
Stress pur für Knuti.
Tierschützer vermuteten später, dass dies der Grund für den plötzlichen Tod des Eisbären gewesen wäre.
Bärenkurator Heiner Klös sah das zu der Zeit allerdings einigermaßen philosophisch, meinte zu mir: „Die Damen sind schwerer. Klar, dass Knut sich auf keine Auseinandersetzung einlässt und lieber ins Wasser springt.“
Klös setzte auf Zeit: „Die Situation ändert sich bestimmt.
Bald wird er den Damen zeigen, wer Herr im Haus ist.“
Heiner Klös sollte recht behalten. Nach einigen Wochen besserte sich das Verhältnis zwischen Knut und seinen Damen. Knut spielte mit Mutter Tosca, beeindruckte seine Tanten mit Drohgebärden.
Die Hoffnung auf Nachwuchs im Zoo-Eisbären-Gehege wuchs. Der Gedanke, dass künftige Eisbären-Babys in einer Inzestbeziehung zwischen Sohn und Mutter gezeugt werden könnten, trat hinter den Gedanken der Arterhaltung zurück. Die Frage, ob Knut mit seiner Mutter gesunde Kinder bekommen hätte, wird nie beantwortet. Knut starb ganz plötzlich, am Sonnabend, den 19. März um 15.22 Uhr.
 

 



* In Erinnerung *

 
Trauer um Deutschlands berühmtesten Eisbären !
Warum Knut plötzlich starb – völlig unklar !
 
Fühlte er sich einsam, weil er keine feste Partnerin hatte?
Im Juli 2010 war Eisbären-Dame Gianna nach rund zehn Monaten in ihren Heimatzoo in München zurückgekehrt. Seitdem lebte Knut in einem Gehege mit den drei weiblichen Tieren Nancy, Katjuscha und seiner Mutter Tosca.
Noch Anfang März hatte Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz betont: „Es wird keine neue Frau für Knut geben. Knut fühlt sich auf der großen Eisbärenanlage mit seinen drei Damen sehr wohl.“
Allerdings nicht immer: Besonders mit Katjuscha gab es Zoff, die Eisbärin griff Knut an, biss ihn in den Hals. Auch die anderen Damen piesackten den Koloss immer wieder.
Am 5. Dezember hatte Knut seinen vierten Geburtstag im Berliner Zoo gefeiert. Dort war er 2006 mit seinem Zwillingsbruder zur Welt gekommen – die erste Eisbären-Geburt seit über 30 Jahren.
Doch seine Mutter wollte die Jungtiere nicht annehmen: Der Bruder starb nach vier Tagen, aber der Zoo beschloss: Der Zweite wird aufgezogen.
Das übernahm Pfleger Thomas Dörflein – und wurde zum Ziehvater für den Bären, gab ihm die Flasche, rangelte und spielte mit ihm.
Schnell wurde das weiße Fellknäuel zum Liebling der Berliner.
Im Alter von 15 Wochen wurde Knut zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt: Seitdem hatte er Fans in ganz Deutschland und sogar weltweit.
Die Knut-Liebe kannte kein Halten mehr. Er schaffte es sogar auf das Titelblatt der internationalen Ausgabe des Hochglanzmagazins „Vanity Fair“ – gemeinsam mit Hollywoodstar Leonardo DiCaprio.
Kurz nachdem Knut ausgewachsen war, im September 2008, verstarb Pfleger Thomas Dörflein im Alter von 44 Jahren an einem Herzinfarkt. Knut war nun auf sich gestellt.
Doch noch immer pilgerten Knut-Fans zu seinem Gehege, wollten ihn sehen. Jetzt ist die Trauer groß.
Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit ist geschockt: „Das ist entsetzlich. Wir alle hatten ihn ins Herz geschlossen. Er war der Star des Berliner Zoos“, sagte er der Berliner Tageszeitung „B.Z.” (Sonntag-Ausgabe).
Um die Todesursache zu klären, soll Knut jetzt obduziert werden.



Sorgen um Eisbär Knut :

Dem Publikums-Liebling im Zoologischen Garten Berlin geht es nicht gut. Seit seinem Umzug auf den großen Bärenfelsen sieht sich der vierjährige Jungbär gefährlichen Attacken des betagten Damen-Trios Nancy (21) Tosca und Katjuscha (beide 24) ausgesetzt. Aus Angst vor Bissen und lautstarken Drohgebärden kauert Knut meist allein und in die Ecke gedrängt auf einem winzigen Felsvorsprung. Manchmal zittert er und wirkt verschreckt. Die Fans leiden mit dem Liebling, der aus ihrer Sicht zum Mobbing-Fall geworden ist. Den Erwartungen der Zoo-Leitung, als eine Art Zuchtbulle für Nachwuchs zu sorgen, entspricht Knut jedenfalls noch nicht.
Bären-Betreuer Heiner Klös gibt Knuts weltweiter Fangemeinde jedoch einen Hoffnungsschimmer. "Wir sind intensiv dabei, in ganz Europa eine jüngere Gespielin für ihn zu suchen. Wir schaffen das und sind auf gutem Weg", sagte er am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Einzelheiten nannte er nicht.
Es sei ihm schon zu Ohren gekommen, "dass die Kritiker sagen, wir würden Knut bei den alten Schreckschrauben verheizen", räumt Klös ein. Doch der Eindruck sei falsch: "Wenn Gefahr bestünde, würden wir die Tiere nicht zusammen ins Gehege lassen", sagt Klös. Gewisse Raufereien seien normal. Ziel des Zoos bleibe weiterhin, was Direktor Bernhard Blaszkiewitz vor einigen Wochen so formulierte: "Knut wird unser neuer Zuchtbulle."
Im nächsten Frühjahr soll der von bisher mehr als zehn Millionen Menschen besuchte Publikumsmagnet Knut eigentlich die Rolle seines Vaters Lars übernehmen, der alle drei Eisbärinnen gedeckt und mehrfach für Nachwuchs gesorgt hatte. Lars war an den Zoo Wuppertal abgegeben worden, wodurch der Platz frei wurde für Knut.
Doch mit den drei jetzigen "Damen vom Zoo" wird es wohl nichts - und das liegt nach Expertenansicht nicht daran, dass eine davon, Tosca, Knuts Mutter ist. Der Eisbär sei mit seinen jetzt 270 Kilo auch noch zu schmächtig. "Um sich im Revierkampf Respekt zu verschaffen, muss er noch einigen Speck drauflegen, es fehlen ihm noch die Muckis", sagt Klös. Die Körpersprache der molligen Eisbärinnen hingegen ist klar: Das Trio hat sich gegen Knut verbündet. Sie streifen zu dritt, Fell an Fell, stets eng zusammen im Felsengelände umher und thronen demonstrativ auf dem höchsten Punkt. Von dort beäugen sie Knut am Wasser, gut sechs Meter unter ihnen. Fachmann Klös: "Das ist das typische Königsspiel, wer sitzt oben?"
Das Gehege ist wie aufgeteilt, wobei Knut nur eine bescheidene Fläche in unteren Regionen bleibt. Dort posiert er wie früher allein fürs Publikum und sucht stets Kontakt mit den Menschen. Für Klös sind die Fans an der tristen Situation nicht ganz unschuldig. "Für die Leute baut Knut Männchen, wie er es gewohnt ist. Er ist da, wo die Menschen sind." Die Bärinnen spielen dabei keine Rolle.
Der im Dezember 2006 geborene Knut war von seiner Mutter Tosca nach der Geburt verstoßen worden. Er wurde von einem Pfleger mit der Flasche aufgezogen und stieg bald darauf zum Medienstar auf. Sogar zusätzliches Fressen, meist Croissants, wurden ihm immer wieder zugeworfen, obwohl es verboten ist. Doch selbst die Futterlage hat sich für Knut verschlechtert. Als pünktlich um 11.30 Uhr der Tierpfleger mit großen Eimern kommt, Fische, Fleischstücke und Brötchen, ins Gehege wirft, bedienen sich die Bärinnen zuerst. Knut muss warten und kommt als Letzter dran.



Augenzeuge

Ich sah, wie Knut mit dem Tod kämpfte
20. März 2011 09.40 Uhr, Marc Paustian

Roman Kurzbach wollte ein Video des kultigen Eisbären drehen.
Er sah den Moment, in dem Knut starb.

Roman Kurzbach (52) aus Minden wollte ein Video für seine daheimgebliebenen Kinder drehen. Der berühmte Knut aus Berlin, wie er in der Sonne liegt und spielt. Doch das, was seine Kamera dann einfing, wird er ihnen niemals zeigen. Es sind die dramatischen
letzten Momente im Leben des Eisbären.
„Es war so ein schöner Tag, Knut lag ganz entspannt auf einem Fels und sonnte sich, es schien ihm rundum gut zu gehen“, erzählt der IT-Spezialist. Das änderte sich jedoch innerhalb von wenigen Minuten: „Er stand auf, und sein linkes Hinterbein zuckte
ununterbrochen. Knut schien erschrocken zu sein. Er biss sich immer wieder in das zuckende Bein und drehte sich dabei im Kreis. Es sah fast wie ein Tanz aus.“
Roman Kurzbach und die anderen Zoobesucher begriffen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was vor sich ging. Alle schauten sich nur verwundert an.
„Dann stellte sich Knut auf die Hinterbeine und fiel seitwärts ins Wasser. Das war wohl der Moment, in dem er starb. Ich glaube, er hatte so etwas wie einen Herzinfarkt.“ Der Eisbär bewegte sich nicht mehr. Nur der weiße Rücken ragte über die Wasseroberfläche. Der
Kopf tauchte nicht mehr auf. Die Menschen um Knuts Gehege wurden still. Es dauerte zwei Minuten, bis mehrere Kinder anfingen zu schreien. „Es war herzzerreißend. Immer wieder riefen sie ‚Nein! Nein!’.
Auch meiner Frau rollten die Tränen übers Gesicht. Sie und meine Kinder sind Knut-Fans. Sie schauten sich Knut immer im Fernsehen an. Wie er groß wurde und wie sich sein Pfleger um ihn kümmerte.“ Roman Kurzbach nahm seine Frau Shadi (42) in den Arm,
tröstete sie und sprach ihr Mut zu. Um das Paar herum zogen Mütter ihre Kinder vom Zaun fort, damit ihnen der Anblick des toten Tieres erspart blieb.
„Ich und meine Frau standen einfach nur da. Es dauerte ungefähr 10 Minuten, bis Mitarbeiter vom Zoo auftauchten und uns aufforderten, das Gelände zu räumen, damit es abgesperrt werden kann.“
Sie gingen wortlos Richtung Ausgang. Sie wollten keine weiteren Tiere mehr sehen, nur noch so schnell wie möglich zurück ins Hotel.

Video zeigt Knuts letzte Minuten
Fassungslos verfolgten Zoobesucher Knuts Todeskampf. Einer filmte die letzten Minuten des Eisbärs.
 
 
Sorge um Knut  ? !
27. Oktober 2010

Vielen Tierschützern gefällt derzeit nicht was im Zoologischen Garten in Berlin zu beobachten ist. Knut, der Eisbär-Star, kauert bedrückt am Rande seines Geheges. Die drei Eisbär-Damen haben das Revier offensichtlich voll im Griff und Knut keine Chance.
Das sieht auch die kanadische Expertin Else Poulsen so.
Ein 4-jähriger Eisbärbulle gegen 3 über 20-jährige Damen. Else Poulsen sagte dazu: “ Die weiblichen Tiere gehen als geschlossene Gruppe gegen Knut vor, wie eine Gang.”
Zu dem sei das Gehege viel zu klein und es fehle an abwechslungsreicher Beschäftigung.
Zu wenig Lebensraum bedeutet Stress für die Tiere und Sie entwickeln heftige Aggressionen. “Monoton, unzeitgemäß und grausam!” – so Else Poulsen. Knut zeige Fellverlust und zu wenig Muskeln für sein Alter. Auch andere Experten, wie Frank Albrecht (Tierschutz-Gruppe Peta), schließen sich an. Als Handaufzucht ist Knut den 3 Weibchen ausgeliefert, da er nie gelernt mit Aggressionen umzugehen. Es ist wirklich kein schöner Anblick.
Viele Fans von Knut fordern daher im Internet ein Zoo-Boykott.
Es muss dringend etwas getan werden.


Eisbär Knut tot

Zoo-Schock ! Eisbär Knut ist gestorben
19. März 2011 16.16 Uhr, B.Z.

Knut, der berühmteste Eisbär der Welt, ist tot. Um 15.22 Uhr hörte sein Herz auf zu schlagen.
Um 15.22 Uhr hörte das Eisbärenherz auf zu schlagen. Knut ist am Sonnabend im Berliner Zoo gestorben. Völlig überraschend. Millionen Knut-Fans in der ganzen Welt sind geschockt.Die B.Z. am Sonntag dokumentiert die letzten Minuten im Leben des berühmtesten Eisbären der Welt.
Aus noch unbekannter Ursache stürzte Knut im Alter von nur vier Jahren und drei Monaten im strahlenden Sonnenschein vom Felsen – und starb. Viele Dutzend Zoobesucher waren Augenzeugen des Todes-Dramas.
„Knut drehte sich um seine eigene Achse, immer wieder, immer wieder. Wir dachten, er würde tanzen, und lachten darüber. Doch dann zuckte er plötzlich, wie bei einem epileptischen Anfall und fiel rücklings ins Wasser“, berichtet ein Besucher.
Der Tod kam wie ein Schlag, ein Blitz .
Dann ging alles ganz schnell. Der Tod kam wie ein Blitz, berichten mehrere Augenzeugen. Knut tauchte noch einmal aus dem Wasser auf, mit letzter Kraft schlug er seine beiden mächtigen weißen Tatzen über den Kopf. Dann war er tot und trieb leblos an der Wasseroberfläche.
Am Gehege sofort Entsetzen. Kinder heulten auf, viele Besucher riefen lauthals um Hilfe, eine ältere Dame fiel in Ohnmacht (daraufhin wurde ein Krankenwagen gerufen).
Nach zwei Minuten kamen die ersten Zoo-Pfleger dazu. Mit langen roten Stöcken (wie immer, wenn es im Bärengehege Probleme gibt). Noch ahnten sie nicht, dass der Eisbär längst gestorben war.
Klös: „Ich wusste sofort, dass ihm nicht zu helfen war“
Bärenkurator Heiner Klös kam wenige Minuten später zum Gehege: „Als ich ihn dann selbst im Wasser treiben sah, wusste ich sofort, dass ihm nicht mehr zu helfen war.“
Der Bärenexperte kann sich den plötzlichen Tod des Zoo-Stars nicht erklären. „Nichts deutete darauf hin, dass er krank war, er verhielt sich noch am Mittag ganz normal. So wie immer, so wie jeden Tag.“

B.Z. am Sonntag erreichte den Zoo-Direktor am frühen Abend. Bernhard Blaszkiewitz sah Knut zuletzt am Donnerstag, bekam die Nachricht von seinem Tod telefonisch am Sonnabend um 16 Uhr im Tierpark Friedrichsfelde. Blaszkiewitz gefasst :
„Es ist ungewöhnlich, dass ein Tier so früh stirbt, aber es ist ein normaler Vorgang im Zoo, der immer wieder eintritt. Es ist schade, er sollte zur Nachzucht beitragen.“

Knuts letzter Tag, ein milder, sonniger Frühlingstag. Zoo-Routine auf dem Eisbärenfelsen, ohne besondere Auffälligkeiten. Kurator Heiner Klös berichtet im Detail: „Knut war ganz munter, hat normal gefressen. Um 8 Uhr ging es auf die Außenanlage, mit Mutter Tosca und seinen beiden Tanten Nancy und Katjuscha . Um 10.30 Uhr gab’s zwei Eimer Fleisch und Fisch. Dann hat Knut getollt und gespielt. Um 15 Uhr wurde er von den Bärinnen getrennt. Wie jeden Tag sollte er zwei Stunden allein im Gehege verbringen.“

Sein Körper wurde mit einem Kran geborgen .

Beim Sonnenbad auf dem Felsen passierte das Drama, vor den Augen von vielen Dutzend Zoo-Besuchern.
Tierschützer vermuten Stress als Todesursache. In einer Erklärung der Tierschutzorganisation Peta heißt es: „Völlig unabhängig vom Ergebnis der Obduktion kann jetzt schon festgehalten werden, dass Knut auch durch die unzuträglichen Haltungsbedingungen zu Schaden gekommen sein dürfte, egal, welches Ereignis final zu seinem Tod geführt hat.“

Nach Knuts Tod wurde das Bären-Gehege sofort weiträumig abgesperrt. Zoo-Mitarbeiter stellten Sichtblenden auf. „Wir konnten Knut nicht aus dem Wasser bergen“, berichtete ein Pfleger. Bis zum frühen Abend wurde daher das Wasser abgelassen, dann wurde sein Körper mit einem Kran aus dem Gehege gehoben.

Bären-Kurator Klös erklärt, was nun mit dem 270 Kilo schweren Bären-Leichnam passieren wird: „Knut wird jetzt in die Sektion, einen Kühlraum, gebracht. Am Montag wird er außerhalb des Zoos obduziert. Ein Pathologe schneidet ihn auf, um die Todesursache zu klären.“ Zoo-Direktor Blaszkiewitz: „Ich könnte mir vorstellen, dass dies im veterinärmedizinischen Institut der Freien Universität in Zehlendorf passiert.“

Kommt Knut jetzt ausgestopft ins Museum?

B.Z. am Sonntag erfuhr: Nach der Obduktion soll Knuts Körper präpariert werden und ausgestopft in ein Museum kommen.

Der Regierende Bürgermeister würdigte Knut, den berühmtesten Eisbären der Welt. Zur B.Z. am Sonntag sagte Klaus Wowereit: „Wir alle hatten den Eisbären ins Herz geschlossen. Er war der Star des Berliner Zoos.“

CDU-Spitzenkandidat Frank Henkel erklärte: „Sein überraschender Tod macht mich traurig.
Wir Berliner haben ihn geliebt.“

Heute verneigen sich die Berlin vor ihrem Zoo-Liebling .

Nachdem der Zoo um 17 Uhr geschlossen hatte, krochen einige Berliner noch unter den Drehkreuzen hindurch. „Wir müssen Knut noch einmal sehen“, sagte eine Frau mit verweinten Augen.

Das letzte Kapitel der großen Liebe einer Stadt zu einem Berliner Bären beginnt heute Morgen. Um 9 Uhr öffnet der Zoo – die Berliner werden sich vor ihrem Liebling verneigen.

Es wird Tränen geben, man wird Blumen hinterlegen. Knut war 2006 der erste Eisbär, der seit 33 Jahren im Zoo geboren wurde. Er rührte uns, er verzauberte uns, die ganze Welt hat sich in den kleinen Eisbären verknallt. Knut wurde ein Weltstar und ein Botschafter unserer Stadt.

KNUT, WIR BERLINER WERDEN DICH NIE VERGESSEN !

 

Todesursache
Woran starb Zoo-Liebling Knut ?
20. März 2011 18.35 Uhr, Birgit Bürkner/Konstantin Marrach
 
Die B.Z. durchleuchtet die verschiedenen Theorien, die zu Knuts Todesursache kursieren.
Der Tod eines kräftigen und scheinbar gesunden Eisbären, absolut unerwartet, ohne die geringsten Anzeichen und in gänzlicher Abwesenheit vorheriger Krankheits-Symptome, macht Knut-Fans wie Zoologen, Tierärzte und Forscher gleichermaßen ratlos. Und bietet die Grundlage für vielfältige wissenschaftliche Analysen, diagnostische Spekulationen, aber auch einen Nährboden für die wildesten Gerüchte.

Schlaganfall :  Prof. Wolfgang Wickler (79), renommierter deutscher Zoologe und Verhaltensforscher von der Max-Planck-Gesellschaft, hat Knuts Bewegungen in seinen letzten Sekunden untersucht.
„In Knuts Todeskampf sah ich ganz klare Anzeichen für einen Schlaganfall“, sagte er der B.Z.. Ein Gerinnsel hätte demnach ein Blutgefäß in Knuts Gehirn verschlossen. „Sein Im-Kreis-Drehen deutet auf eine Störung des Gleichgewichtssinnes hin, typisch bei einem Schlaganfall. Die Orientierung versagte, das vegetative Nervensystem brach zusammen, die Beine sackten weg. Knut fiel und obwohl Eisbären gute Schwimmer sind, konnte er sich nicht mehr über Wasser halten.“ Auch im jungen Alter von vier Jahren könnte es nach Wicklers Aussage bereits zu einem Schlaganfall kommen.
Krämpfe und Zittern – ein epileptischer Anfall ?
Epileptischer Anfall: Marcel Gäding (34) vom Berliner Tierschutzverein vermutet als Auslöser für Knuts Felsen-Sturz einen epileptischen Anfall. „Knuts Körper geriet außer Kontrolle, das sehe ich ganz deutlich im B.Z.-Video. Zu erkennen ist die plötzlich einsetzende Muskellähmung. Er kam ins Straucheln, stürzte hilflos in den Wassergraben und ertrank jämmerlich.“
Gift: Wurde Knut womöglich sogar vergiftet? Zoo-Obertierpfleger Peter Griesbach hält das durchaus für möglich. „Aber das ist nur eine Mutmaßung“, sagte er, betonte aber: „Ich hatte schon immer befürchtet, dass irgendein Verrückter Knut etwas antun könnte, um Aufmerksamkeit zu erreichen.“
Mobbing, Vereinsamung, viel zu kleines Gehege ?

Stress und Mobbing: Die Tierschutzorganisation Peta glaubt, dass Eisbär Knut an Stress und Mobbing gestorben sein könnte. „Das Tier war seit Wochen und Monaten angeschlagen, sein Tod nur eine Frage der Zeit“, meint Peta-Mitarbeiter Dr. Edmund Haferbeck.

„Dass er mit den drei alten Bärendamen zusammengepfercht wurde, war ein großer Fehler. Es war schnell zu beobachten, dass das Zusammenleben nicht funktioniert.“ Knut sei von Tosca, Katjuscha und Nancy regelrecht gemobbt worden. Haferbeck: „Sie ignorierten ihn oder knurrten ihn mit Drohgebärden an, wenn er zu nahe kam.“ Des Öfteren habe es auch Biss-Attacken gegen Knut gegeben.

Depressionen: Starb Knut womöglich an gebrochenem Herzen?
Fakt ist: Im Juli 2010 wurde Eisbärin Gianna zurück nach München geschickt. Mit ihr hatte sich Knut augenscheinlich gut verstanden. Danach war er allein. „Ein Verhältnis zu den älteren Eisbären-Frauen konnte er nie wirklich aufbauen“, so Dr. Edmund Haferbeck. „Das führte zur seiner Vereinsamung.“ Tierschutzexpertin Claudia Hämmerling (Grüne) bekräftigt diese Theorie: „Man hätte sich viel mehr mit dem Eisbären beschäftigen müssen, ihm mehr Spielzeug zur Verfügung stellen müssen. Viele Besucher berichteten, dass Knut sich stereotyp bewegte, oft nur apathisch von links nach rechts lief.“

Keine artgerechte Haltung :
Thomas Pietsch, Wildtierexperte des Vereins „Vier Pfoten“, vermutet, dass Knut im Zoo schlichtweg eingegangen ist. „Wegen ihrer komplexen Verhaltensweisen, dem enormen Platzbedürfnis und ihrer speziellen Klimaansprüche können Eisbären aus Tierschutzsicht in Zoos niemals artgerecht gehalten werden.“ Die Folge seien oft schwere Verhaltensstörungen. „Die Fehlprägung auf den Menschen führt zu weiteren Defiziten“, so Pietsch. „Wie Knut haben diese Bären lebenslang Probleme im Umgang mit Artgenossen, viele schaffen es nicht erfolgreich, eigenen Nachwuchs großzuziehen.” Über die Todesursache könne man jetzt nur spekulieren, so der Wildtierexperte. „Aber aufgrund der widrigen Umstände im Gehege war Knuts Immunsystem eventuell geschwächt und damit anfällig für Krankheiten“, sagt er.

Genetische Ursache ?
Knuts Mutter Tosca hatte Knut gleich nach der Geburt verstoßen. Ahnte die Eisbärendame, dass ihr Nachwuchs nicht überlebensfähig sein würde, vielleicht wegen eines genetischen Defektes? Verhaltensbiologe Prof. Wickler: „Höchst unwahrscheinlich. Dieses Phänomen gibt es nicht. Eine Eisbären-Mutter würde ihr Neugeborenes nur verstoßen, wenn sie Verhaltensauffälligkeiten bemerken würde, etwa wenn sich das Kind im Kreis drehen würde oder keinen Kontakt zu ihr aufnehmen könnte. Organische Defekte kann eine Eisbärin nicht registrieren.“


Toter Eisbär
Knut hat sein Gehege für immer verlassen
20. März 2011 21.29 Uhr, ? Ole Kröning

Bären-Kurator Klös erzählt, wie man Knut aus dem Becken barg.
Montag wird er obduziert.
Es war ein kalter, grauer Morgen, als der alte Drahtseilkran des Berliner Zoos am Bärengehege vorfuhr. Sonntag, 7.05 Uhr, der traurige Tag nach dem Tod des wohl berühmtesten Eisbären der Welt. Kurze Zeit später hievte der Kran den etwa 300 Kilogramm schweren Körper des Eisbären aus dem Wassergraben der Anlage.

Betreut von Bärenkurator Heiner Klös bargen Sonntag früh rund 15 Mitarbeiter des Berliner Zoos den Kadaver des Tieres. Knut, der die Herzen so vieler Menschen rührte, soll noch am Montag obduziert werden.
Die Nacht nach seinem plötzlichen Sterben hatte Knut im Wassergraben der Anlage gelegen, abgedeckt mit einer grünen Plane. „Es hat einfach seine Zeit gebraucht, bis genügend Wasser aus dem Graben abgelassen war, um ihn sicher bergen zu können“,
sagte Klös der B.Z..

Ein Kleinbus mit Zebrastreifen-Lackierung fuhr den Kadaver des mit knapp viereinhalb Jahren gestorbenen Zoolieblings kurze Zeit später zum Wirtschaftshof. „Bis Montag wird er hier in der Kühlung verbleiben“, so der Bärenkurator. „Dann wissen wir auch, wo Knut obduziert wird und wer die Kapazitäten dafür hat.“ Klös zufolge kommen mehrere Tiermedizinische Einrichtungen für die Untersuchungen zur Todesursache infrage.
266 Kilogramm brachte Knut auf die Waage, als er zum letzten Mal gewogen wurde.
Das war im September 2010, bevor er in das gemeinsame Gehege mit Nancy, Katjuscha und seiner Mutter Tosca gezogen war.
Sie waren am Sonntag in die Anlage neben dem großen Gehege umgesiedelt worden.
Aus Sicherheitsgründen. Klös: „Dort bleiben sie solange, bis ausgeschlossen werden kann, dass im bisherigen Gehege irgendwelche ansteckend Bakterien oder Viren sind.“

Allen Zoo-Mitarbeitern und Pflegern war die Bestürzung über Knuts unerklärlichen Tod anzumerken. „Das ist an keinem der Kollegen spurlos vorbeigegangen“, sagt Heiner Klös. „Knut hat uns vier Jahre lang intensiv beschäftigt und vielen Freude gebracht, er ist wohl der am besten dokumentierte Eisbär der Welt.“ Dementsprechend waren auch die Reaktionen aus allen Erdteilen. Klös: „Bis spät in die Nacht kamen Anfragen und Beileidsbekundungen von Zoologen, Kollegen und Medien aus aller Welt. Auch aus Kanada, Australien, den Fidschiinseln und Argentinien.“ Zu den Spekulationen um die Todesursache möchte Klös sich nicht äußern. „Wir müssen die Sektion abwarten, auch an Mutmaßungen um eine mögliche Präparation möchte ich mich nicht beteiligen“, so der Bärenkurator.



SEIN LETZTER WEG

Toter Eisbär

Das Protokoll der Knut-Obduktion
21. März 2011 19.22 Uhr, Birgit Bürkner/Uwe Steinschek

Der 300-Kilo-Leichnam von Eisbär Knut wurde Montag im Institut für Zoo- und Wildtierforschung seziert.

Montagmittag, um 11.58 Uhr. In Friedrichsfelde begann die Spurensuche nach Knuts Todesursache. Ein halbes Dutzend Experten waren im Labor beteilig.
Augenzeugen hatten am vergangenen Sonnabend beobachtet, wie Knut sich drehte, immer wieder ins Bein biss, dann rücklings vom Felsen ins Wasser fiel. Dann starb er.

Nach Informationen von bild.de ist Knut ertrunken,
Das haben Untersuchungen im Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Friedrichfelde ergeben. Bärenkurator Heiner Klös sagte hingegen zur B.Z: „Wir haben noch keinen Befund, deswegen können wir noch nichts zur Todesursache sagen.“ . Weiterhin unklar sei hingegen, was zu Knuts Sturz ins Wasser im Berliner Zoo geführt habe. B.Z. druckt das Protokoll der Obduktion.
Montag,, 9.30 Uhr. Das IZW holt Knuts Leichnam im Zoo-Wirtschaftshof ab. Dort ruhte er seit seiner Bergung am Sonntagmorgen in einem Kühlhaus. Sieben Zoo-Mitarbeiter trugen ihn auf einer Plane in den Wagen. Die Überführung von Charlottenburg nach Friedrichsfelde dauert rund eine Stunde.
IZW-Sprecher Steven Seet berichtet: „Vor Ort fuhr der Transporter direkt in die große Pathologie-Halle. Die Obduktion begann dann um 11.58 Uhr.“

Im Saal anwesend :  Drei Wildtierärzte, vier Helfer und ein Präparator des Naturkundemuseums. Alle Beteiligten tragen Schutzbekleidung wie in jedem OP-Saal üblich.

Offenbar ist Knut ertrunken

Der Ablauf im Detail.
Zuerst wird der Eisbären-Körper gewogen. Die letzte offizielle Messung von Knuts Gewicht ist Monate her. Damals, im September 2010 (als er zu den drei Eisbärendamen kam), brachte er 266 Kilo auf die Wage. Nun sind es rund 40 Kilo mehr.
Nach dem Wiegen des Leichnams werden Fotografien angefertigt, für die Akten. Ebenso eine Computertomografie. Dann nehmen die Tierpathologen eine Begutachtung im Augenschein vor. Sie untersuchen, ob Knochenbrüche oder offene Wunden vorliegen.
Dann erst beginnt die eigentliche Sektion (lateinisch für: Schneiden, Zerteilen). Erst wird das Fell aufgeschnitten, von austretendem Blut und Körpersäften werden Proben genommen. Der Rest fließt ab, wird mit Wasser aus einem Schlauch weggespült. Alle Flüssigkeiten werden aufgefangen und erhitzt, um Keime abzutöten. Dann untersuchen die Tierärzte die inneren Organe (Herz, Nieren, Leber, Magen). Sie achten hauptsächlich darauf, ob auffällige Veränderungen vorliegen (Schwellungen, Verfärbungen, Geschwüre).

Von allen untersuchten Organen werden schließlich Gewebeproben genommen. In Glasröhrchen schickt man diese Proben ins Labor, wo sie heute noch einmal zerschnitten und als Präparate unter dem Elektronen-Mikroskop untersucht werden.

Ebenfalls untersucht wird die Fellstruktur, man sucht im Pelz nach möglichen Krankheitserregern. Die Gesamtdauer der Obduktion: rund fünf Stunden.

IZW-Sprecher Seet betont: "Ein Ergebnis kann schnell kommen, aber es ist auch möglich, dass es eine bis zu einer Woche dauert. Es hängt davon ab, was gefunden wird.“ Stress als Todesursache wäre zum Beispiel nachzuweisen, wenn man bestimmt Hormone in den Nebennieren findet. Der Nachweis der Todesursache ist offenbar komplizierter.

Was passiert nach der Obduktion mit den Resten des Leichnams ?
Üblicherweise kommen Zoo-Kadaver in die Tierkörperbeseitigungsanstalt. Seet: „Die Entscheidungsgewalt darüber liegt beim Zoo-Direktor.“ Der gab grünes Licht, das Knut ein ehrenvolles Andenken im Naturkundemuseum erhält und ein Denkmal am Bärenfelsen im Zoo.

 

 Erika Dörflein
" Thomas und Knut begegnen sich da oben "
21. März 2011 22.28 Uhr, ups

Erika Dörflein ist die Mutter, die ihren Sohn ein zweites Mal verloren hat.
Herzen können zweimal brechen.
Das musste Erika Dörflein (74) schmerzlich erfahren.
Zuerst starb ihr Sohn, Knuts Pfleger Thomas Dörflein (†44).
Am Sonnabend starb der Eisbär, um den er sich über Jahre rührend gekümmert hatte.

„ So viel Liebe, so viel Aufmerksamkeit hat mein Thomas seinem Knut gegeben.
Und innerhalb von ein paar Minuten ist alles vorbei “,
sagt Erika Dörflein und muss weinen.

Knut, da ist sie sich sicher, ist an Stress gestorben:
„ Mit den drei Frauen im Gehege, das hat er einfach nicht ausgehalten.
Er machte oft einen gehetzten Eindruck, wurde von ihnen gejagt, sogar gebissen “, behauptet die Mutter des verstorbenen Knut-Pflegers.

Und sie ist überzeugt : „ Thomas hätte es bestimmt besser gefunden, wenn sein Knut mit einer jüngeren Frau zusammengekommen wäre. Mit Giovanna beispielsweise. Ich verstehe einfach nicht, warum sie wieder nach München musste. Knut und sie haben doch prima miteinander harmoniert. “
Erika Dörflein will nicht mehr in den Zoo gehen, nicht mehr zum Eisbären-Gehege.
Denn Knut ist nicht mehr da, der Eisbär, in dem ihr Sohn Thomas für sie weiterlebte.
Doch die Mutter, die ihren Sohn auf so tragische Weise zweimal verloren hat, findet in einem Gedanken Trost : „ Mein Thomas und Knut begegnen sich da oben ganz bestimmt und können miteinander knuddeln und balgen, ohne dass es ihnen von irgendjemandem verboten wird. “








30. März 2011

Die Nachrichtenagentur dpa berichtet, dass Eisbär Knut bei einem Anfall gestorben ist, der durch eine Erweiterung der Hirnwasserkammern ausgelöst wurde. Dies habe die Sektion im Berliner Institut für Zoo- und Wildtierforschung ergeben. Knut sei durch eine Art Anfall schnell gestorben; er sei nicht ertrunken. Das IZW hingegen dementiert diese Berichterstattung. "Die Untersuchungen laufen noch", sagte Sprecher Steven Seet am Mittwochnachmittag. "Gerade jetzt in diesem Moment werden Gehirnschnitte angefertigt. Ich weiß nicht, wie es zu Presseberichten mit Sektionsergebnissen kommen kann, wenn wir selbst im Institut noch kein endgültiges Sektionsergebnis vorliegen haben."
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Der vierjährige Eisbär war am 19. März in seinem Gehege vor den Augen vieler Besucher ins Wasser gestürzt und gestorben. Zuvor hatte er sich mehrfach um sich selbst gedreht und war zuckend rückwärts getaumelt. Zwei Tage nach Knuts Tod hatten Pathologen des IZW in Berlin den 300 Kilo schweren Körper aufgeschnitten. Einen Tag später gab Zoodirektor Bernhard Blaskiewitz ein vorläufiges Ergebnis bekannt: Die Todesursache sei im Gehirn zu suchen. Die Bekanntgabe genauerer Befunde war für Freitag, den 25. März vorgesehen gewesen und wurde dann zunächst um eine Woche verschoben; unter anderem sollten umfangreiche bakteriologische und virologische Untersuchungen vorgenommen werden.
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Hat Knut an einer Infektion gelitten?
Eventuell wollen Zoo und IZW am morgigen Donnerstag eine Pressekonferenz abhalten. Aus Kreisen deutscher Zoos sickerte inzwischen auch das Gerücht durch, Knut habe an einer Hirninfektion gelitten. Schlüssig immerhin klingt auch das: Durch eine Infektion, etwa mit Bakterien, kann der Abfluss des Hirnwassers erschwert werden und die Kammern können so erweitert werden. Auch ein Tumor kann den Abfluss des Hirnwassers behindern. Selbst wenn der Bericht über die Veränderung der Hirnkammern also zutrifft, ist damit noch keine Diagnose gefunden; die Erweiterung der Kammern wäre lediglich ein Symptom einer Grunderkrankung, die noch zu benennen ist.
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Nach dem Tod des berühmten Bären waren schnell Vorwürfe aufgekommen, Knut habe unter Stress gelitten, denn er sei von den Bärinnen Tosca, Katjuscha und Nancy in seinem Gehege gemobbt worden. Der Tierschutzverband Peta Deutschland fordert aus Anlass des Todesfalls, die Eisbärenhaltung in Zoos zu beenden: "Die Tiere haben einen enormen Bewegungs- und Raumbedarf, den ihnen ein Zoo nicht im Entferntesten bieten kann", heißt es auf der Homepage des Verbandes. "Ein Leben in Gefangenschaft macht die Eisbären automatisch krank." Seit wenigen Tagen lässt sich auch ein Video von Knuts Vater Lars im Zoo Wuppertal auf der Homepage der Tierschützer anklicken. Der 17 Jahre alte Eisbär wandert in seinem Gehege ruhelos auf und ab; Peta interpretiert sein Verhalten als krankhafte Stereotypie, also als Verhaltensstörung.
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Eine Todesanzeige für Knut
Am vergangenen Samstag schaltete eine Gruppe von 21 Zoobesuchern aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und den Vereinigten Staaten eine Anzeige im "Tagesspiegel", in der sie dem Zoo vorwirft, Knut habe sich bedrängt gefühlt und zu wenig Spielzeug gehabt. Außerdem stehen Vorwürfe im Raum, Knut habe aufgrund von Inzucht genetische Defekte aufgewiesen. Somit sei der Bär - entweder durch Stress oder von Geburt an - besonders krankheitsanfällig gewesen.
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FAZ.NET
dpa

Ausstellung als Präparat

Ein Präparat aus Knuts echtem Fell, einem Kunststoffkörper und Glasaugen wurde
zwischen dem 16. Februar und dem 5. Mai 2013 im Berliner Naturkundemuseum ausgestellt.
Nach Umbau des Ausstellungsbereichs soll es dort frühestens im Jahr 2014 erneut in einer Ausstellung gezeigt werden. Mehr als 150.000 Besucher sahen sich das Präparat in der 3-monatigen Ausstellungszeit an.
Seit dem 13. Juni bis zum 1. September 2013 wird Knut im nationalen Naturkundemuseum der Niederlande, dem Naturalis Biodiversity Center in Leiden, präsentiert.

Quelle : http://de.wikipedia.org/wiki/Knut_(Eisb%C3%A4r)
 
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